Nachbetrachtung einer Saison mit Aufs und Abs
Am 31.Oktober 2013 ging in Interlagos die 2.Saison der GT Pro Series der Racersleague zu Ende. Eine Saison die für das Green Flashes Team geprägt war von tollen Erfolgen, vielen Blechschäden und einem Aufwärtstrend des Newcomers Markus Frühauf.
Nun ist es Zeit zurückzublicken. Hier der Rennrückblick:
1.Rennen – 02.05.2013 Slovakiaring, Slowakei
Die Saison begann auf der jungen Strecke in der Slowakei, die schon mal Austragungsort für ein Rennen der WTCC war. Das Rennen wurde von den Fahrern Markus Frühauf, Felix Heinen und Matthias Siegl bestritten. Das Teamergebnis kann man als durchwachsen bezeichnen. Während Felix gleich in der Quali einen guten 9.Platz verbuchen konnte, war für Matthias und Markus nicht viel zu holen. Im Rennen selbst kämpfte Felix sich bis auf Rang 5 vor, wo er sich vor allem gegen Tobias Haverkamp von Core wehren musste. Am Ende konnte er sich den 5. Platz sichern und war mit dem Ergebnis vollkommen zufrieden. Für die beiden anderen in unserem Team lief es weniger gut. Während Matthias kaum trainieren konnte, hatte Markus seine Hardwaretechnik komplett umgestellt und musste sich erst damit zu Recht finden. Nach harten Kämpfen unter anderem mit Joris Scheepvaart erreichte er Platz 18. Matthias platzierte sich direkt hinter ihm auf Platz 19. Der Anfang war gemacht, aber nicht alle waren glücklich damit.
2.Rennen – 16.05.2013 Lausitzring, Deutschland
Das Heimrennen für einen Großteil des Fahrerfeldes mit einem Fixpunkt im DTM-Kalender war geprägt von Schwierigkeiten. Keinem unserer Fahrer gelang es ein gutes Setup zu finden. Alle klagten über massives Übersteuern. Entsprechend ging man ohne große Erwartungen ins Rennen. Die Qualifikation wurde auch zu einer Enttäuschung. Während Matthias gar nicht antrat, war Rang 19 für Felix und 21 für Markus eine magere Ausbeute. Im Rennen selbst konnte sich Felix zwar verbessern und kämpfte auch um die vorderen Plätze im Mittelfeld, doch ein Unfall warf ihn zurück. Am Ende wurde es nur Platz 16. Noch schlechter lief es für Markus. Schon in der 1.Kurve hatte er in einer Startkollision seine Front stark beschädigt und musste an die Box. Fast 2 Stunden quälte er den Wagen um den Kurs und es gelang ihm mit 4 Runden Rückstand als Letzter noch 2 Punkte zu holen. Matthias hatte es am schlimmsten erwischt. Er kam durch einen chaotischen Start völlig unschuldig zum Handkuss. Die Reparatur an der Box half nicht viel und in Runde 5 gab die Aufhängung endgültig den Geist auf und Matthias schied aus. Alles in allem ein Wochenende, was man am liebsten vergessen sollte.
3.Rennen – 30.05.2013 Laguna Seca Raceway, USA
Die nächste Station war auch der 1. Abstecher nach Übersee. Es ging nach Laguna Seca, vor allem bekannt für die legendäre Corkscrew-Bergab-Schikane. Nach dem letzten Rennen war das Green Flashes Team auf 2 Fahrer reduziert, denn Matthias entschied aus Zeitgründen die Saison vorzeitig zu beenden. Markus rückte damit in das Hauptteam auf und wurde auch Stallkollege von. Beide Fahrer haben sich einiges vorgenommen, besonders Markus, der sich recht gut zu Recht fand und vom Rennspeed sehr zufrieden war. Die Qualifikation gestaltete sich als sehr schwierig, denn 32 Fahrer wollten auf dem gerade mal 3,6 km langen Kurs unbedingt eine schnelle Runde hinlegen. Am Ende gewann Felix das 1. Qualiduell gegen seinen neuen Kollegen und wurde 20ter. Markus hatte zwar nur 159/1000 Rückstand, doch die Zeitabstände waren äußerst knapp und so wurde es Platz 24. Trotzdem war man zuversichtlich in die Punkte zu kommen.
Doch während Felix gleich gut wegkam, hatte Markus das Pech von Marcus Gerzack gleich in der 1. Kurve angestoßen zu werden. Daraufhin drehte er sich weg und wurde bis zum Ende des Feldes durchgereicht. Während Felix wieder im Mittelfeld gut mithielt und auch die Corksscrew immer wieder ohne Probleme meisterte, erlitt die Aufholjagd von seinem Teamkollegen nach 3 Runden einen herben Dämpfer, als er im Kampf mit Joris Scheepvaart und Robert Worm seine Front so sehr beschädigte, dass er wieder mal an die Box musste. Trotzdem gab er nicht auf und kämpfte sich von Platz 32 wieder auf Platz 25 vor, als er in Runde 23 mit dem langsameren, aber 1 Runde Vorsprung fahrenden Karsten Hoffmann kollidierte und wieder sein Front stark beschädigte. Die Boxencrew war sichtlich nicht begeistert und als Markus in Runde 51 noch einmal an die Box musste, um den Splitter zu ersetzen, meinte die Crew scherzhaft, dass er für das nächste Rennen ohne einen fahren müsste.
Aber auch Felix sorgte für Überstunden, als er auch wegen eines Schadens an die Box musste. Das machte alle Hoffnungen auf einen Platz unter den ersten 10 natürlich zunichte. Am Ende belegte er Platz 14, während Markus mit Platz 23 das erste Mal in der Saison ohne Punkte blieb. Eine große Enttäuschung für den Neuzugang, hatte er sich doch einiges für das Rennen erhofft.
4.Rennen – 13.06.2013 Valencia Circuit de Ricardo Tomo, Spanien
Der Rennzirkus kam wieder zurück nach Europa und war zu Besuch auf der aus der FIM Motorrad-WM bekannten Kurs von Valencia. Beide Fahrer taten sich hier ähnlich wie am Lausitzring schwer, mit der Strecke warm zu werden. In der Quali wurde Felix 22ter dicht gefolgt von Markus auf Rang 23.
Das Rennen selbst kam man am besten unter dem Motto „Pleiten, Pech und Pannen“ beschreiben. Zwar kamen beide gut weg und konnten sich gleich in die Top 20 fahren. Doch Markus hatte wieder einmal mit Marcus Gerzack zu kämpfen. In der 3ten Runde kam er dabei von der Strecke ab und verlor wieder ein paar Plätze. Felix hingegen kam schon unter die Top 15, doch aufgrund eines Rechenfehlers am Kommandostand fuhr Felix eine Runde zu spät an die Box und rollte mitten im 2. Sektor ohne einen Tropfen Sprit aus und schied damit aus. Die Stimmung im sonnigen Spanien war danach beim Team Green Flashes entsprechend frostig.
Markus trug unfreiwillig zu einem gewissen Grad in die Rennentscheidung bei, als er sich in der letzten Kurve wegdrehte und mitten auf der Ideallinie stand. Gleich dahinter kam die Führungsgruppe und hatte keine Chance auszuweichen und es kam zum Crash. Wie durch ein Wunder flog nur der Splitter von Markus, was für gequältes Gelächter in der Box sorgte. Am Ende konnte sich der einzige Green Flashes Fahrer mit Platz 19 noch 2 Punkte holen. Zwar mehr als in Laguna Seca, aber trotzdem gab es nur lange Gesichter im Team nach diesem Rennen.
5.Rennen – 27.06.2013 Circuit Zolder, Belgien
Die GT-Pro machte auch einen Halt in Belgien, allerdings nicht in Spa, sondern in Zolder. Bekannt wurde Zolder vor allem als der Ort, wo Gilles Villeneuve tödlich verunglückte.
Unsere Fahrer waren zuversichtlich nach dem Seuchenrennen in Valencia wieder Punkte machen zu können. In der Quali ging es gewohnt eng zur Sache. Und zum 1. Mal war Markus schneller als Felix. Markus belegte Platz 20, wobei ihm nur 72 Tausendstel auf Platz 15 fehlten. Felix wurde 22ter.
Doch im Rennen waren die Rollen im Team wieder klar verteilt: Während Felix sich aus allen Scharmützel raushielt und damit nach vorne gespült wurde, war Markus wieder in einem Unfall verwickelt. In der 1. Schikane kam es zu einem Crash mit mehreren Fahrzeugen. Felix weichte über das Kiesbett aus, während Markus keine Wahl mehr hatte und in die Schikane reinfahren musste. Wieder einmal musste man sich von einem Frontsplitter verabschieden und Markus besuchte wieder einmal unfreiwillig die Box in den ersten Runden. Das ganze passierte durch einen Fahrfehler seinerseits noch ein 2. Mal, wo er dann abgeschlagen als 29ter seine Aufholjagd startete. Felix hingegen kämpfte lange um Plätze in den Top 10 und sein Kampf wurde am Ende mit Platz 9 auch belohnt. Markus konnte sich durch eine konstante Fahrleistung bis auf Platz 17 vorarbeiten, wobei er in den letzten Runden seinen ehemaligen Teamkollegen Robert Worm von needracing.com noch niederrang. Während Felix mit seinem Ergebnis besonders nach diesem Qualiergebnis zufrieden war, konnte sich Markus nur bedingt freuen: Zwar ein paar Punkte, aber ohne eine obligatorische Startkollision wäre eine Platz im Bereich der Top 10 möglich gewesen.
6.Rennen – 11.07.2013 Long Beach, USA
Das letzte Rennen vor der Halbzeitpause ging am Stadtkurs von Long Beach über die Bühne. Als 1. von 2 Spezialrennen wurde das Rennen zu einem Sprintrennen mit einer Fahrzeit von 55 Minuten. Entsprechend stimmten die Green Flashes Fahrer ihre Wagen ab. Man war zwar nicht bei den schnellsten dabei, doch man hoffte sich aus allen Schwierigkeiten raushalten zu können, um dann entsprechend nach vorne gespült zu werden.
Doch zunächst war die Jagd auf eine gute Zeit das Ziel. Mit Platz 13 und Platz 19 war man mit dem Ergebnis zufrieden. Am Start kam es zum befürchteten Massencrash. Felix konnte sich als einer der Letzten noch retten, doch dahinter kam es zu einem Auffahrunfall mit mehreren Fahrzeugen. Einer der Opfer war wieder einmal Markus, der zu einem Reparaturstopp an der Box Halt machen musste. Darüber hinaus löste er unglücklicherweise einen weiteren Unfall mit Stephan Wilke und Alex Bauer aus. Und als das nicht reichen würde, musste Markus nach 2 Runden nochmals an die Box, nachdem er in eine Kollision mit Rene Buttler verwickelt war. Während Felix mit Jörn Dette im Kampf um Platz 5 war, musste Markus wieder einmal eine Aufholjagd starten. Am Ende reichte es für ihn gerade mal für den 18. Platz. Felix hingegen leistete sich keinen einzigen Fehler und wurde wie zum Saisonauftakt 5ter.
Nach der Hälfte der Saison war eine Sommerpause angesagt. Während Felix völlig entspannt den Urlaub genießen konnte, musste Markus sich einiges von der Boxencrew und vom Kommandostand anhöre. Ein 17.Platz war das höchste der Gefühle und in 6 Rennen hatte Markus nur 2, wo er nicht in der Startphase in eine Kollision mit entsprechenden Schäden verwickelt war. Von daher war für Markus in der Pause nur eines angesagt: Statt Partys und Cocktailschlürfen standen stundenlange Trainingseinheiten im Simulator auf dem Programm.
7.Rennen – 24.08.2013 Circuit de la Sarthe, Frankreich
Über einen Monat ruhte die GT-Pro doch Ende August war es wieder soweit. Und diesmal kam es ganz dick: Auf die Fahrer warteten 2:45 Stunden auf der legendären Strecke von Le Mans. Die Rennzeit die man in Long Beach nicht fuhr, wurde dazu angehängt. Dies war nicht nur das 2. Spezialrennen in der Saison, sondern auch das letzte dieser Saison in Europa. Und man merkte schon bei den Testfahrten, dass sich einiges getan hat. Die Teams und Fahrer hatten neue Energie getankt und auch die Wagen weiter entwickelt. Und auch bei Green Flashes hat sich einiges getan. Das Training von Markus in der Sommerpause zahlte sich aus, denn er konnte unter anderem auch in der Simulation mit Felix mehr als nur mithalten. Felix selbst, braungebrannt und relaxt vom Urlaub nahm den Fehdehandschuh entsprechend auf und gab auch Vollgas.
Und so wartete man gespannt auf den Renntag, an dem auch Steve Grumpelt teilnahm, der als Gaststarter auch mitfuhr. In der Qualifikation gelang Felix mit Platz 9 eine einwandfreie Leistung, während Markus mit einer misslungenen Runde nur Platz 18 erreichte. Doch wie so oft sollte es für ihn noch schlimmer kommen:
Am Start konnte Felix seine Position halten, doch unser Aston-Martin Fahrer hatte wieder das Pech an den Reifen kleben. Er wurde wenigen Sekunden nach dem Start vom seinem Landsmann Sepp Znamenaczek abgeschossen. Dabei wurde wieder einmal seine Front kalt verformt. Es folgte darauf eine 13 Kilometer lange Schleichfahrt um an die Box zu kommen. Wieder mal am Ende des Feldes legte Markus wie gewohnt los. Hier zeigte sich, dass sich das Training immerhin auszahlte. Innerhalb einer halben Stunde machte Markus mehrere Plätze gut. Auch Steve holte er ein. Doch beim Kampf gegen Alex Bauer von Kappeler Simracing zog er den Kürzeren. Beim Anbremsen am Ende der Mulsanne-Gerade überschätzte er sich beim Anbremspunkt und krachte dabei in den Reifenstapel. Dabei zog er sich einen schwerwiegenden Aufhängungsschaden zu, womit das Rennen für ihn beendet war. Auch wenn das Ergebnis enttäuschend war, war Markus mit der Rennperformance zufrieden und ging trotzdem zuversichtlich in die nächsten Rennen.
Auch Steve hatte bei seinem Gastauftritt in der GT-Pro einen unglücklichen Start. Schon in der 1. Runde war er in die üblichen Scharmützel am Start verwickelt und musste auch an die Box. Doch danach konnte Steve durch konstante Fahrt und ohne riskante Situationen sich auf Platz 11 vorfahren und holte damit auch bei seinem einzigen Auftritt in der Saison einige Punkte.
Felix hingegen war von dem absolut unbeeindruckt. In hart geführten Zweikämpfen konnte er am Ende sich Platz 6 sichern und holte wieder viele Punkt nach Hause. Damit war für unser Team auch die Europa-Saison beendet. Es folgten 5 Rennen auf 4 Kontinenten.
8.Rennen – 05.09.2013 Philipp Island Circuit, Australien
Die Saison wurde im Land der Kängurus und Koalas fortgesetzt. Doch weder Adelaide, Melbourne oder Bathurst wartete auf die Fahrer der GT-Pro, sondern der für Europäer nur von der Motorrad-WM bekannten Kurs auf Philipp Island. Entsprechend hatten auch die arrivierten Fahrer einiges an Arbeit vor sich, um die Strecke kennenzulernen und auch ein gutes Setup zu finden. So auch für unsere beiden Fahrer Felix und Markus, die wieder zu zweit die Fahnen für das Green Flashes Team hochhielten. Und während Markus eine gute Abstimmung für sich fand, grübelte Felix lange und kam auf keinen grünen Zweig. In Zusammenarbeit mit Drace gelang es ihm ein Setup zu finden, was ihn mehr als nur Konkurrenzfähig machte. Und dies wurde im Rennen eindrucksvoll bewiesen.
In der Qualifikation holte sich Felix völlig überrascht Platz 3 und verpasste nur um 38 Tausendstel die 1. Startreihe. Markus hingegen enttäuschte mit gerade einmal einem 16.Platz und damit der vorletzten Startreihe. Auch wenn er um 6 Tausendstel Platz 14 verpasste, war er nicht gerade angetan von diesem Ergebnis.
Das Rennen selbst war in den ersten Runden äußerst turbulent. Zunächst kam es zu einer Startkollision, an der sich Markus gerade noch vorbeiretten konnte. Felix hingegen kämpfte zusammen gegen Thomas Wacherbauer und Marius Bert für einige Kurven sogar um Platz 1. Doch in diesem engen Kampf zog er leider den Kürzeren und hatte einen Unfall mit Bert. Dieser endete fast in eine Massenkarambolage. Felix konnte aber das Schlimmste verhindern und reite sich wieder, ohne nennenswerte Schäden am Fahrzeug auf Platz 5 ein. Markus hingegen war das Rennen sehr vorsichtig angegangen und fand sich aufgrund dessen auf Platz 10 wieder. Sich seiner Chance bewusst, zum 1.Mal in dieser Saison sein Punktekonto ordentlich aufzubessern, fuhr er weiter umsichtig und riskierte nichts und verwaltete seinen Vorsprung gegenüber den nachfolgenden Fahrzeugen. Felix hingegen war in einem Kampf mit Gregor Kapuscik von der Berlin Racing Crew um Platz 3 verstrickt. Die beiden Führenden Michael Müller und Thomas Wackerbauer erwiesen sich wieder einmal als eine Klasse für sich und so kämpfte der Nummer 1 Fahrer unseres Teams um die erste Podestplatzierung für das Team in der GT-Pro Series. Bis zum Boxenstopp geschah nicht viel. Markus hatte bei einem Überrundungsmanöver unglückliche Hand bewiesen und schickte seine Front wieder ins Nirwana. Doch dies war nicht so schlimm, da er genügend Vorsprung auf die hinter ihm Fahrenden hatte und er auch schon im Boxenstoppfenster war. Felix hingegen hatte ein anderes Problem: Um Zeit zu sparen tankte er weniger ein als ursprünglich geplant. Zwar sicherte ihm das den 3.Platz vorerst. Doch was dann folgte war ein überstrapazierter Boxenfunk und lange Diskussionen zwischen Felix und der Crew. Der Kommandostand rechnete und rechnete und kam zum Schluss, dass Felix zu wenig getankt hatte. Alle Hoffnungen, dass der Führende Michael Müller langsamer fahren würde und Felix sich so retten könnte bestätigten sich nicht: Felix musst noch mal tanken und damit auch Gregor Kapuscik Platz 3 überlassen. Mit einem „Splash and Dash“ tankte man kurz nach und Felix kam noch vor den um Platz 5 kämpfenden Marius Bert und Carsten Schulze raus. Und so rollte Felix auf dem 4.Platz über die Ziellinie. Das Beste Ergebnis für ihn in dieser Saison, doch in Anbetracht das möglich eine große Enttäuschung. Markus beendete ein für seine Verhältnisse ereignisloses Rennen auf den 8. Platz, nachdem Jürgen Müller auf Platz 8 gelegen zu wenig nachtankte und auch einen „Slash and Dash“ durchführen musste. Dies war zugleich das Beste Ergebnis für den jungen Österreicher in der GT-Pro und war auch Balsam für die strapazierte Seele des Neuen im Team.
9.Rennen – 19.09.2013 Streets of St.Petersburg, USA
Zum 3. Mal in diesem Rennjahr macht man Halt in den USA. Und wieder einmal war man auf einem Stadtkurs unterwegs, diesmal allerdings am Golf von Mexiko, genauer gesagt in St. Petersburg. Und wie auch in Long Beach stellte sich der Renntross die gleichen Fragen: Wie ist die Strategie? Aggressiv fahren oder umsichtig und vorsichtig um keinen Unfall zu riskieren? Wie soll man sich am Start verhalten? Diese Fragen stellten sich auch unsere Fahrer und man war sich einig, dass Vorsicht besser als Nachsicht war. Entsprechend war das Training auch auf eine sichere Fahrweise ausgelegt.
Wie fast für jeden Stadtkurs üblich war ein gutes Qualiresultat der 1. Schritt zum Erfolg. Wieder einmal entscheid Felix mit Platz 9 das teaminterne Duell für sich. Markus kam über Platz 16 nicht hinaus. Der Rennstart gestaltet sich turbulent und hatte auch gleich mehrere Opfer. Eines davon war leider Felix, welche beim Anbremsen der scharfen Rechtskurve am Ende des 1.Sektors von Jörn Dette angeschubst wurde und dabei in der Mauer landete. Die Schäden waren zu groß, als das eine Rückkehr an die Box möglich war und damit war das Rennen für Felix schon beendet, bevor es richtig angefangen hat. So musste Markus die Kastanien aus dem Feuer holen. Und während viele Fahrer durch individuelle Fahrfehler oder im Rahmen von Zweikämpfen ihre Wagen nachhaltig beschädigten, zog dieser seine Runden und holte sich so Platz für Platz. Wenn nicht gerade der Schnellste im Feld, so brachte er den Wagen sicher über die Distanz und schaffte mit dem 6. Platz sein bestes Resultat in seiner Karriere. Erschöpft aber glücklich war Markus zufrieden mit seinem Ergebnis und nun war man sich sicher, dass das es nun endgültig aufwärts für den Teamrookie gehen würde. Felix war merklich enttäuscht, besonders aufgrund der Tatsache, dass allein schon mit einer ähnlichen Fahrweise wieder viele Punkte zu holen gewesen wären und damit entsprechend in der Meisterschaft einen Sprung in Richtung Top 5 machen zu können. Doch noch waren 3 Rennen zu fahren und diese hatten für unsere Fahrer einiges zu bieten.
10.Rennen – 03.10.2013 Losail International Circuit, Katar
Diesmal ging der Tross in die Wüste. Und nicht nur buchstäblich sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auf die Piloten wartete der Losail International Circuit, welcher bekannt ist für das 1. Nachtrennen in der Geschichte der FIM-Motorrad-WM und seit einigen Jahren auch regelmäßig ein Teil der Saison der WM ist.
Nach Philipp Island kam nun wieder ein Kurs, der für die Fahrer gänzlich unbekannt war. Lange anstrengende Tests waren die Folge. Besonders die Reifen litten unter den hohen Temperaturen, da das Rennen am Tag stattfand. Felix und Markus kamen am Anfang unterschiedlich zurecht. Während Markus wieder einen guten Zugang fand, tat sich Felix wieder einmal sehr schwer, um den Saleen so schnell wie möglich um die Strecke zu bringen. Mit Hilfe seines Teamkollegen gelang es allerdings, den Wagen gut abzustimmen und sogar schneller als er zu sein. Im freien Training am Renntag wurde Markus noch die Ehre zuteil, als Streckenvorsteller den Fernsehzuschauern den Kurs näherzubringen. Eine Aufgabe, die er bravurös löste und die ihm viel Lob von allen Seiten einbrachte.
In der Qualifikation zum Rennen setzte sich Felix mit Platz 10 von 18 klar vor Markus auf Platz 14 durch. Markus haderte wieder mit seiner Schwäche im Quali und das seine Lenkung mitten in der Session ausfiel. Erst kurz vor dem Rennen konnte sie repariert werden.
In diesem kamen beide Green-Flashes Piloten gut weg. Felix kämpfte gleich mit seinen Saisonrivalen Jörn Dette sowie mit Carsten Schulze und Dominik Breier um Platz 7. Das Duell wurde sehr hart geführt und so kam es zu einer Kollision: Domink Breier drehte sich und Felix hatte keine Chance auszuweichen und krachte in die Seite des Wagens. So musste Felix mit zerstörter Front wieder an die Box und kam mit großem Rückstand als 16ter wieder zurück auf die Strecke. Markus hingegen eroberte gleich am Start Platz 9, musste den Platz aber 3 Runden später an Jürgen Müller abgeben. Er gab allerdings nicht klein bei und kämpfte über 30 Runden lang um diesen Platz. Doch der Aston Martin war zu sehr auf Abtrieb abgestimmt, und so konnte Markus zwar vor allem im 3. Sektor an seinen Konkurrenten ranfahren, doch auf der Gerade konnte er ihm absolut nicht folgen und so war kein Überholmanöver möglich. Markus verlor in der Runde 20 noch eine Position an Marco Dohmen, welcher ähnlich wie Jürgen Müller seinen Flügel eher flach eingestellt hatte. Doch auch der Kappeler-Pilot biss sich lange Zeit an Jürgen Müllers Corvette die Zähne aus. Zeitweise kämpften alle 3 Rad an Rad um die Plätze. Doch Markus Hoffnung, aus diesen Positionskämpfen siegreich hervorzugehen erfüllte sich nicht. Nach 2 Fehlern, die ihn 10 Sekunden kosteten fuhr Markus an die Box für den obligatorischen Nachtankstopp.
Felix‘ Aufholjagd war in der Zwischenzeit erfolgreich verlaufen und hatte keine Probleme um sich auf Platz 11 vorzuarbeiten. Nach dem er auch seinen Nachtankstopp erledigt hatte, fehlten ihm nur 10 Sekunden auf Platz 10. Auf diesen war allerdings Markus, welcher aufgrund seiner beiden Fehler kurz vor dem Ende des 1. Stints und dem Reifenwechsel den Kontakt zu Jürgen Müller verlor und ein eher einsames Rennen fuhr. In der letzten halben Stunde kam Felix immer näher ran, doch weniger als 2 Sekunden wurden es nie. Das Angebot, die Plätze zu tauschen im Hinblick auf die Meisterschaft lehnte Felix ab, denn er wollte diesen Platz im Kampf holen. Zu einem Kampf kam es aber nicht und so rollten beide Fahrer auf den Plätzen 10 und 11 ins Ziel. Nicht unbedingt das was man erreichen wollte, aber besser als gar nichts und die Chancen auf Platz 5 in der Fahrerwertung für Felix und Platz 4 in der Teamwertung blieben weiter intakt.
11.Rennen – 17.10.2013 Korean International Circuit, Südkorea
Die letzte Asienstation für die GT-Pro war auf einer recht neuen und auch unbekannten, weil kaum gefahrenen Strecke, nämlich der in Yeongam in Südkorea. Die Strecke ist durch die Formel 1 bekannt und zeichnet sich durch 2 lange Geraden und einen Stadtkurs ähnlichen dritten Sektor aus. Auch hier galt die Devise: Viel fahren um viel zu lernen. Doch in diesem Fall trainierte nur Markus, da Felix passen musste.
In der Qualifikation konnte unser Aston Martin durch eine starke Leistung sich vor arrivierten Fahrern wie Carsten Schulze, Jürgen Müller und Marius Bert setzen und belegte Platz 7 von 12. Das Rennen selbst wurde zu einer sehr nervenaufreibenden Angelegenheit. Am Start sehr vorsichtig sowie durch einen Fahrfehler im 2.Sektor verlor der junge Österreicher 2 Plätze an Jürgen Müller und Carsten Schulze. Während Müller entsprechend wegziehen konnte, kam es zwischen Carsten und Markus zu einem hart, aber fairen Kampf. Und wie in Katar hatte der Green-Flashes-Pilot das gleiche Problem: Zu viel Abtrieb für die Geraden. Während Markus es gelang in mehreren Situationen Carsten im 3.Sektor zu überholen, zog dieser auf den Geraden locker an ihm vorbei. Über 20 Runden lang kämpften die beiden, ohne auch nur ein einziges Mal zu berühren. In Runde 26 verlor Markus aber kurz das Heck des Fahrzeuges und zerstörte sich die Front, den rechten Vorderreifen und die Chance, an Carsten über die Box vorbeizukommen. Gleich nachdem Stopp hatte Markus alle Hände voll zu tun, um Joris Scheepvaart beim Kampf Platz 9 hinter sich zu lassen, welcher auch seinen Wagen auf mehr Topspeed abgestimmt hatte. Doch diese Position konnte er noch nach den beiden Geraden behaupten und in weiterer Folge den Vorsprung entsprechend auf ihn ausbauen. Der Versuch in der 2. Rennhälfte noch an Carsten Schulze ranzukommen, scheiterte um 8 Sekunden und so blieb es beim 9. Platz. Ein Ergebnis, nachdem man im Team zufrieden war, wodurch der 4. Platz in der Teamwertung kaum mehr zu nehmen. Unser Fahrer war doch etwas enttäuscht, wusste er doch, dass eine bessere Platzierung möglich gewesen wäre.
12.Rennen – 31.10.2013 Autodromo Jose Carlos Pace, Brasilien
Der Showdown fand wie in der Formel 1 in Interlagos statt. Einem Kurs, der die Fahrer aufgrund der Fahrrichtung und den Bodenwellen auf eine sehr harte Probe stellte. Und für unser Team ging es noch um einiges. Während Markus sich zum Ziel machte, mit einem guten persönlichen Ergebnis einen gelungenen Saisonabschluss zu haben und auch damit den 4. Platz in der Teamwertung endgültig zu fixieren, kämpfte Felix noch um Platz 5 in der Gesamtwertung gegen Jörn Dette. Das Szenario war einfach: Wer als Erster von den beiden ins Ziel kommt, holt sich Platz 5. Noch einmal spulten unsere Fahrer unzählige Runden ab, um ihre Vorgaben zu erreichen. Und von Anfang an hatten die beiden Green-Flashes Piloten den richtigen Zugang in Sachen Abstimmung gefunden. Entsprechend zuversichtlich ging man ins Rennen.
In der letzten Qualifikation der Saison zeigte man eine sehr ansprechende Leistung mit den Plätzen 4 für Felix und 7 für Markus. Felix war nicht ganz zufrieden, denn er verlor 1 Zehntel im letzten Sektor, die für ihn Platz 2 bedeutet hätte. Immerhin startet er vor Jörn, der auf Platz 5 landete. Markus verpasste um 15 Tausendstel Platz 6 und damit sich in die gleiche Startreihe wie Jörn zu setzen, um den Drace-Piloten unter Druck setzen zu können.
Der Start verlief für unser Team äußerst turbulent. Markus hatte mit Carsten, der vor ihm auf Platz 6 startete gleich in der 2. Kurve Lack ausgetauscht, konnte sich aber durchsetzen und fuhr sich auf Platz 5. Felix erging es umso schlechter. Beim Start stach Jörn von der Außenseite beim Senna-S hinein. Dabei berührte er Felix auf der Seite, der sich dadurch wegdrehte und auf den 11. und letzten Platz durchgereicht wurde. Daraufhin startete Felix eine beispiellose Aufholjagd. Innerhalb von nur 45 Minuten gelang es ihm bis auf Platz 4 und damit an Jörn Dette zu sein. Markus hingegen konnte das Tempo von beiden nicht mitgehen, es gelang ihm allerdings Platz 5 zu halten und Carsten Schulze und Jürgen Müller sich vom Leib zu halten. Kurz vor den Boxenstopps gelang es Felix mit einem beherzten Überholmanöver Jörn zu überholen und sich damit zwischenzeitlich Platz 3 zu holen.
Bei den Boxenstopps verloren Felix und Markus durch den Reifenwechsel viel Zeit und verloren jeweils ihre Positionen an Jörn Dette und Jürgen Müller, der durch den Verzicht auf einen Reifenwechsel auf Platz 5 kam und Markus auf Platz 6 verwies. Felix musste sich also nochmal an Jörn vorbeischieben und nach einer weiteren Aufholjagd gelang es ihm mit einem ähnlich beherzten Manöver, Jörn den 3.Platz im Rennen und den 5.Platz in der Gesamtwertung zu entreißen. Auch Markus startete eine Aufholjagd und reduzierte den Rückstand von 10 auf unter 2 Sekunden, als er beim Ausgang des Senna-S sich drehte und damit auch jede Hoffnung auf Platz 5 wegschmiss. Es gelang ihm noch den schnell aufkommenden Carsten Schulze hinter sich zu lassen. In den letzten Runden tat sich am Ergebnis nichts mehr und die Green-Flashes Piloten fuhren auf den Plätzen 3 und 6 mit lauten Jubel der Boxencrew über die Ziellinie. Als Belohnung konnte Felix zum 1. Mal in einem Rennen der GT-Pro aufs Podest steigen und auch die Sektdusche genießen. Das Team feierte die fixierten Erfolge bis spät in die Nacht.
Resümee:
Für das Green-Flashes Team war die Saison geprägt von starken Leistungen, im Speziellen der 2. Saisonhälfte und einigen Kaltverformungen. Die Stammfahrer Felix und Markus zeigten, dass auch ein Team wie unseres mit geringen Ressourcen in der Lage war, im vorderen Mittelfeld Akzente zu setzen. Felix zeigt insbesondere durch seine konstanten Ergebnisse im vorderen Drittel, dass mit ihm in den Rennen immer zu rechnen war. Für den Teamneuling Markus war es eine Lehrsaison, doch es zeigte sich schon zur Mitte der Saison einen Aufwärtstrend, welche er sich auch in der 2. Saisonhälfte niederschlug.
Die Ergebnisse stimmen also positiv in die Zukunft für weitere Renneinsätze in der neuen GT-Pro Saison und in der REC (Racersleague Endurance Championship). Wollen wir hoffen, dass sich der positive Trend fortsetzt.